Buchempfehlung: The Diary of Frederik Aschenbrenner
- hubersilvana
- 14. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Kosmischer Horror von Milian Ventus.

Frederik Aschenbrenner desertiert während des ersten Weltkriegs und flieht nach Portland, um dort ein neues Leben als Schriftsteller zu beginnen. Nach einigen Startschwierigkeiten scheint alles gut zu werden – bis Frederik auf einen Artikel über eine Autorin stösst, die anscheinend langsam den Verstand verliert. Fasziniert von ihrer Geschichte, forscht Freddy nach – und plötzlich kriecht der Wahnsinn auch auf ihn zu.
Horror mit Herz
Ich bin wahnsinnig begeistert von diesem Werk! Die Geschichte ist spannend, kurzweilig und hat viel Herz – das Schicksal von Frederik hat mich sehr berührt und mitgenommen. Der Horror ist super in Szene gesetzt, beklemmend und teils ziemlich widerlich.
Der Autor beherrscht sein Handwerk top. Die Geschichte spielt im Jahr 1916, und der Schreibstil hat sich für mich authentisch angefühlt. Milian Ventus besitzt einen grossen Wortschatz und schreibt sehr wortgewandt. Es werden viele ältere Begriffe benutzt und die Sprache ist etwas gehoben. Trotz alledem liest sich das Buch sehr leicht und ist kein bisschen zäh oder schwerfällig – dieser Aspekt ist mir besonders positiv aufgefallen, da es bestimmt eine grosse Herausforderung war, diesen Spagat hinzubekommen. Es kamen zwar einige unübliche Wörter vor, die ich nicht kannte, was ich aber nicht als störend empfand (abgesehen davon, dass ich mich jetzt ziemlich ungebildet fühle).
Der Protagonist Frederik hat mir sehr gefallen. Ich habe richtig mit ihm mitgefühlt und -gelitten. Da die Geschichte als Tagebuch geschrieben ist, ist man als Leser immer ganz nah bei Freddy, seinen Gedanken, Gefühlen und Ängsten und erlebt den Horror hautnah mit.
Auch die Nebenfiguren Martha, Yuu und den Schwellkopf Daruma mochte ich sehr. Für mich waren die Freundschaften, die Freddy geschlossen hat, tatsächlich das Herzstück des Buches bzw. der Grund, warum mich die Geschichte so berührt hat. Einerseits war es schön, dass Freddy auch in den düstersten Momenten Freunde hatte, die ihm helfen wollten, andererseits wurde dadurch sein Schicksal noch herzzerreissender.
Fazit
Der Autor bewirbt die Geschichte als kosmischen Horror im Stil von Lovecraft. Da ich bei meinen spärlichen Versuchen, Lovecraft zu lesen, stets nach 2–3 Seiten aufgegeben habe – zu schwerfällig und verwirrend war mir der Schreibstil –, lautet mein Fazit: für mich der bessere Lovecraft.
5 von 5 ekligen, eitergefüllten grauen Fleischsäcken auf zwei Beinen.
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